Streumaterial

Erfahre hier alles Wichtige über Streumaterialien.

Ein Stück Natur für Wohnungstiger

In der freien Natur sucht sich eine Katze einen sicheren Ort mit loser Erde oder Sand. Sie kratzt ein Loch, macht ihr Geschäft und verscharrt alles sorgsam.

Das Scharren ist überlebenswichtig. Es liegt in der Natur einer Katze möglichst keinen Geruch zu hinterlassen, den ihre Feinde riechen könnten.

Auch die gemütlichsten Stubentiger haben diese Instinkte noch.

In der Wohnung oder im Haus fühlt sich eine Katze erst zuhause, wenn sie ihre Geschäfte auch wie ein Freigänger verrichten darf.

Sie braucht Katzenstreu. Es ist ihr Stück Natur im Katzenleben.

Das Streu nimmt den Urin auf und mit ihm auch den Geruch. Bei jedem kleinen Geschäft entsteht ein Klumpen, der den gesamten Urin enthält und mit einer Schicht sauberen Streu umhüllt ist. Oder der Urin wird komplett aufgesaugt.

Am Katzenkot haften nur wenige Streukörner. Wenn die Katze ihn nicht verscharrt, verbreitet sich der Geruch ungehemmt.

Wie gut das Katzenstreu Gerüchte einschließt, hängt von dem Streumaterial und dessen Verarbeitung ab.


Holz, Mais oder Pflanzenfasern

Holz, Mais und Pflanzenfasern – diese Materialien sind natürlich, saugstark und bilden Klumpen.

Ein sehr leichtes Streu.

Streu aus Bentonit bringt fast ein Kilo pro Liter auf die Waage – das Maisstreu nur circa 250 Gramm und Silikate etwa 500 Gramm.

Das geringe Eigengewicht macht den Transport einfach. Es hat aber auch zwei Nachteile: Manche Katzen verteilen es beim Scharren sehr weit. Und bei langhaarigen Katzen kann es im Fell haften.

Das organische Streumaterial ist gesundheitlich unbedenklich. Es schadet Katzenbabys, Kitten und erwachsenen Katzen nicht. Wenn sie einzelne Körnchen verschlucken, ist das kein Problem.

Bei größeren Mengen solltest du lieber ein anderes Katzenstreu nehmen, weil es Verdauungsprobleme verursachen kann.

Den natürlichen Duft nach Mais, Holz oder einfach nach Pflanzen mögen einige Katzen nicht.

Es kann sogar sein, dass sie nicht mehr gern auf das Katzenklo gehen oder unsauber werden. Es ist für sie schwer verständlich, dass sie auf etwas Fressbarem ihr Geschäft verrichten sollen.

Oder sie benutzen das Katzenstreu lieber als Schlafplatz.

Dieses Katzenstreu ist einfach zu entsorgen. Du kannst es in den Restmüll geben, ins WC, Bio-Müll oder in den Kompost. Der Streuklumpen zerfällt im Wasser und kann ganz einfach Klumpen für Klumpen heruntergespült werden.

Das ist ein großer Vorteil bei kleineren Haushalten mit ein oder zwei Katzen. Wenn eines der Katzenklos neben dem WC steht, ist die Entsorgung sehr einfach. Hier kannst du auch den Kot schnell loswerden.

Schwieriger wird es in Haushalten mit mehreren Katzen. Hier fällt einfach zu viel verschmutztes Streumaterial an und der Wasserverbrauch steigt unverhältnismäßig.

Die Entsorgungsvorschriften solltest Du immer beachten, auch wenn auf der Streuverpackung steht, dass Du es im Kompost, WC oder Bio-Müll entsorgen darfst.

Vorteile

  • geringes Eigengewicht
  • unbedenklich und ungiftig
  • angenehmer, natürlicher Duft
  • biologisch abbaubar
  • staubarm bis staubfrei
  • einfach zu entsorgen

Nachteile

  • einige Katzen mögen den natürlichen Duft nicht
  • mittelstarke Geruchsbindung
  • einige organische Katzenstreus bilden keine ausreichend festen Klumpen

Mein Tipp: Organisches Katzenstreu ist eine super Alternative zu Streuen aus Bentonit und Silikaten. Viele Katzen schätzen die Natürlichkeit des Streus und gewöhnen sich schnell daran. Dieses Katzenstreu hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine hohe Ergiebigkeit. Es lässt sich einfacher reinigen, weil jede gefüllte Streuschaufel viel leichter ist als die gleiche Menge Bentonit-Streu. Die empfindlichen Kunststoff-Katzenklos werden geschont, denn organisches Katzenstreu zerkratzt die Oberfläche nicht. Hier geht es zu meinem Test von GreenCat Naturklumpstreu.


Bentonit

Bentonit ist ein feinkörniges Mineral, das sehr viel Flüssigkeit aufnehmen kann.

Es quillt stark auf und bildet Klumpen.

Das Bentonit wird im Tagebau abgebaut und für Töpferwaren, Baumaterial oder medizinische Zwecke eingesetzt.

Das Katzenstreu aus Bentonit ist das schwerste Streu.

Schon ein Beutel mit zehn Litern Inhalt wiegt etwa zehn Kilo (Im Vergleich: Zehn Liter organisches Katzenstreu wiegt circa 2,5 Kilo und zehn Liter Silikagel bringt etwa fünf Kilo auf die Waage).

Durch das hohe Eigengewicht dieses Streumaterials ist die Reinigung des Katzenklos schwieriger – die Klumpen sind aber in der Regel fester als bei organischem Streu.

Sie dürfen nicht im WC entsorgt werden.

Die meisten Katzen lieben Streu aus Bentonit. Es lässt sich wunderbar darin scharren.

Freigänger nutzen am liebsten ähnliche Toilettenplätze für ihre Geschäfte. Sie haben den Vorteil, dass sich schnell ein Loch scharren lässt und danach alles fein säuberlich verborgen werden kann – und das so schnell, das feindliche Katzen keine Zeit haben anzugreifen.

Das liegt unseren Katzenwesen im Blut. Auch den reinen Haustigern.

Vorteile

  • hohe Saugfähigkeit
  • höhere Geruchsbindung für Kot
  • natürlicheres Scharr-Erlebnis für Katzen

Nachteile

  • hohes Gewicht
  • kann nicht über das WC, Biomüll oder Kompost entsorgt werden
  • das Scharren kann laut sein
  • kann Katzenklos aus Kunststoff zerkratzen

Mein Tipp: Es ist das katzentypischste Streu und erfüllt alle Katzenwünsche. Das mineralische Material macht es uns Katzenhalter schwerer als ein organisches Katzenstreu. Es ist meist weniger ergiebig als organisches Streu und liegt auch im Preis-Leistungs-Verhältnis zurück. Einige Streusorten aus Bentonit oder Silikaten stinken sehr schnell oder werden schmierig. Die besten Erfahrungen habe ich mit diesem Katzenstreu gemacht: Biokat’s Diamond Care Classic.


Silikat oder Silikagel

Tigerino Crystals nicht klumpendes Katzenstreu gegen Geruch

Das Silikagel wird aus Silikaten, also Mineralien, gewonnen. Die kleinen Kugeln nehmen Flüssigkeiten extrem schnell auf.

Der Geruch bleibt in dem Streu eingeschlossen – es gibt nur die Feuchtigkeit an die Raumluft ab.

Silikat, Silikagel oder Kieselgel bildet keine Klumpen. Es ist extrem saugstark.

Dieses Streumaterial wird häufig für Trockenmittel eingesetzt. Beispielsweise in den kleinen Trocknungsbeuteln in Elektronik oder neuen Schuhen.

Bei diesem Streu müssen keine Klumpen entfernt werden, nur der Kot.

Du solltest das Katzenstreu aus Silikagel jeden Tag gründlich durchrühren. Dabei vermischen sich die vollgesogenen Körner mit dem trockenen Streu.

Alles trocknet gleichmäßiger. Das Katzenstreu bleibt länger frisch.

Mit der Zeit nimmt das Streu die Farbe des Urins ans. Die Körner sind zunächst fast durchsichtig, wechseln dann zu milchig bis hellgelb.

Der Farbwechsel bedeutet aber nicht, dass es nun auch stinkt. Es ist eher ein optischer Makel.

Einige Hersteller bieten komplett eingefärbtes Katzenstreu an, bei dem dieser Farbwechsel nicht so stark auffällt.

Dieses Katzenstreu ist für uns Katzenhalter sehr praktisch. Keine Urinklumpen entfernen. Kein Streu nachfüllen, sondern einfach nach 2-4 Wochen komplett austauschen.

Viele Katzen lieben dieses Streu.

Aber es gibt auch ängstlichere Katzen, denen das sehr laute Geräusch beim Betreten des Klos und beim Scharren nicht gefällt.

Hier hilft nur ausprobieren.

Vorteile

  • Durchrühren statt Klumpen einzeln entsorgen
  • kann meist über den Kompost oder Bio-Müll entsorgt werden
  • Zeitersparnis

Nachteile

  • nimmt mit der Zeit die Farbe des Urins an
  • das Scharren ist sehr laut
  • kann bei sensibler, menschlicher Haut austrocknend wirken

Mein Tipp: Das Katzenstreu aus Silikagel spart Zeit. Es ist leichter als mineralisches Streu und geruchsneutraler als organisches Streu. Unbedingt ausprobieren. Ideal für den ersten Test: Tigerino Crystals.


Welches Streumaterial ist das Beste?

Jede Katze hat ihre eigene Vorliebe. Manche bevorzugen das Gefühl von natürlicher Streu aus Holz oder anderen Pflanzenfasern unter den Pfoten.

Wenn deine Katze jedoch sehr gern und gründlich scharrt, ist es nicht die beste Wahl. Das natürliche Streu landet dann oft außerhalb des Katzenklos, was deine Katze noch mehr dazu anregt, zu scharren – denn irgendwie muss das Geschäft ja vergraben werden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Silikat-Streu zu viel Lärm für die empfindlichen Katzenohren macht. Meine Fellwesen erschreckten sich immer wieder davor. Doch jede Katze ist anders.

Meine Rat ist immer ein gutes Streu aus Bentonit*. Es entspricht dem Untergrund, den sich Katzen draußen auch suchen. Mit dem richtigen Streu kannst du auch Gerüche optimal einschließen. Es ist nicht zu laut und nicht zu leicht. Mit Bentonit haben unsere Katzen die beste Chance, ihr Geschäft gut zu vergraben.

Je lieber deine Katze ihr Klo benutzt, umso wahrscheinlicher wird sie auch ihr Geschäft vergraben. Je besser es vergraben ist, umso geringer ist die Geruchsbelastung. Eine Win-Win-Situation für alle.

Um herauszufinden, welches das beste Streumaterial für dich und für deine Katze ist, empfehle ich dir:

  1. Besorge ein gutes Bentonit-Streu, zum Beispiel Biokats Diamond Care*
  2. Nimm ein neues, unbenutztes Katzenklo. Reinige es ohne starke Reinigungsmittel.
  3. Stelle das Katzenklo an einem sicheren, zugluftfreien und ruhigen Ort auf.
  4. Lass deiner Katze Zeit und Entspannung, um ihr neues Streu kennenzulernen.

Mach dir bitte keinen Stress und deiner Katze auch nicht. Es wird vielleicht ein wenig dauern, aber ihr werdet euer Lieblingsstreu gemeinsam finden.